Am 25. November 2016 öffnete er seine Pforten schon zum 633. Mal. Doch trotz seines hohen Alters hat er nichts an seiner Anziehungskraft verloren. Der Bautzener Wenzelsmarkt ist ein Highlight in der oberlausitzer Vorweihnachtszeit. Ungeachtet mancher Negativschlagzeilen zog er auch dieses Jahr wieder Zehntausende in die altehrwürdige Stadt der Tausend Türme.

Von der Fleischerbank zum Weihnachtsmarkt

Der Wenzelsmarkt ist der wahrscheinlich älteste Weihnachtsmarkt Deutschlands. Seit 2009, nachdem 62 Prozent der auf ihm vertretenen Händler und Gastronomen im Rahmen einer Umfrage für diese Bezeichnung stimmten, trägt er offiziell diesen Namen. Das kam nicht von ungefähr, denn schließlich war es der böhmische König Wenzel IV. (1361 – 1419), der den Bautzenern diesen Markt schenkte. Damals freilich galt er noch nicht als Weihnachtsmarkt. 1384 stand Wenzel der Stadt lediglich das Recht zu, einen Fleischmarkt vom Michaelistag bis Weihnachten abzuhalten. 1505 wurde in Verordnungen sogar festgeschrieben, der Bautzener Fleischmarkt solle während dieser Zeit der einzige Markt dieser Art in der Oberlausitz sein. Dabei blieb er natürlich nicht. Genau wie an anderen Orten gesellten sich im Laufe der Jahrhunderte zu den Fleischern immer mehr Händler, die unterschiedlichste Waren feilboten. So kam es, dass ihn die Leute mehr und mehr als Weihnachtsmarkt annahmen und ihn zunehmend bekannter machten. Es waren aber nicht allein die Bürger Bautzens, die dem Markt besuchten. Auch Menschen aus anderen Teilen der Oberlausitz wussten diese Einkaufsgelegenheit sehr zu schätzen.

Kaufen, schlemmen und Kultur genießen

Bis heute kommen die Leute gern nach Bautzen, um den berühmten Wenzelsmarkt zu besuchen. Daran konnten augenscheinlich auch die negativen Schlagzeilen dieses Jahres nichts ändern. Der Markt ist eine Attraktion. Die Menschen laufen dicht gedrängt, ein Stimmengewirr aus verschiedenen Sprachen ist zu hören und mittendrin zerren Knirpse ihre Eltern mit leuchtenden Augen von Stand zu Stand. 90 Händler und Gastronomen haben auch heuer ihre Stände nach alter Tradition wieder auf dem Kornmarkt, um den Reichenturm und über die Reichenstraße, bis hin zum Hauptmarkt aufgebaut. Fast alles, was das Herz begehrt, ist dabei: Kinderkarusselle, Losbuden, Stände mit buntem Naschzeug, Bekleidung, Töpferwaren, selbst ausländische Spezialitäten, wie Honig aus Finnland, sind zu finden. Natürlich darf ebenso der Weihnachtsmann nicht fehlen. Täglich um 15:00 Uhr öffnet er auf dem Hauptmarkt mit Kindern ein neues Fenster am großen Adventskalender. Aber nicht nur der Weihnachtsmann sorgt für die obligate Einstimmung auf das Fest. Täglich gibt es vielseitige Kulturangebote, die von den Gästen gern angenommen werden. In der Kinder- und Jugendbibliothek beispielsweise findet jeden Freitagnachmittag eine Märchenstunde statt, am gleichen Abend ist am Reichenturm Hüttenzauber für Erwachsene angesagt und am Donnerstag kann man das Weihnachtskino besuchen. Das und noch viel mehr können Sie noch bis zum 18. Dezember 2016 in der historischen Innenstadt von Bautzen erleben. Vielleicht animieren Sie die hier beigefügten Fotos ebenfalls, in der kommenden Woche einen Abstecher nach Bautzen zu machen.

Viel Spaß dabei und ein frohes Weihnachtsfest wünscht Ihnen

die Redaktion von ViaOla sowie das Team von Media-Light-Löbau

 

Öffnungszeiten: täglich von 10:00 bis 20:00 Uhr, Donnerstag bis Sonnabend bis 22:00 Uhr

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