Via Regia bedeutet so viel wie königliche Straße. Derartige Straßen unterstanden dem König und ihre Benutzung kostete Geld. Dafür waren die Wege gut ausgebaut und boten ein gewisses Maß an Schutz. Die bekannteste Königsstraße verlief vom Rhein bis nach Schlesien. Als Route ging sie weiter östlich nach Kiew sowie im Westen bis Santiago de Compostela. In einer Urkunde erwähnt sie Markgraf Heinrich von Meißen 1252 zum ersten Mal. Doch bereits im 14. Jahrhundert verlor die königliche Zentralgewalt an Bedeutung und die Obhut über die Via Regia ging abschnittsweise in regionale Fürstenhände. Danach vielfach Hohe Straße genannt, profitierten in der Oberlausitz besonders die Städte Königsbrück, Kamenz, Bautzen, Görlitz und Lauban von ihr. Heute existiert die Trasse als durchgehende Verbindung nicht mehr. Rudimentär geht sie über Autobahnen, Straßen und Feldwege. Nichtsdestotrotz halten wir an ihr fest, denn sie ist länderübergreifend unser Erbe. Mitten in Görlitz/Zgorzelec verbindet die „Königliche“ via Altstadtbrücke Polen mit Deutschland und stellt somit ein Wahrzeichen europäischer Einheit dar.