Es geschah anno 1660, zwölf Jahre nach Ende des 30-jährigen Krieges. Marie, die einzige Tochter des Dorfschulzen und Gastwirtes Jakub Scholze aus dem sorbischen Cunnewitz, machte sich mit einem anderen Mädchen auf den Weg in Richtung Kotten. Dort sollte sie als eine der Taufpatinnen (sorb. Druschkas) seinen Amts- und Namensvetter Matthias Scholze zur Taufe des ersten Kindes in die Kirche nach Wittichenau begleiten. Prächtig herausgeschmückt in sorbischer Tracht mit Gold an der Brust und in den Haaren, hatten sie die Dorfbewohner noch vor wenigen Augenblicken in der Schänke des Vaters bewundert.