Für die Löbauer hatte sich in diesem Jahr wieder einmal alles verändert. Mussten sie doch abermals enger zusammenrücken – nunmehr vielleicht sogar auf die Dauer eines jahrelang anhaltenden Zeitraumes.
Erst im letzten Sommer hatten die hiesigen Bürger unter den Einquartierungen der Preußen im Deutschen Kriege von 1866 zu leiden. Doch die ungeliebten Nachbarn aus dem Norden waren nur kurz da. Sie zog es weiter auf die Böhmischen Kriegsschauplätze, sich mit Österreichern und Sachsen zu schlagen. Wenige Wochen später kamen sie siegreich wieder und der Löbauer Bürgermeister Hartmann sah sich im Namen der Bürgerschaft veranlasst, untertänigst dem hier durchkommenden Preußenkönig Wilhelm I. zu huldigen. Er gratulierte ihm zum Sieg und bedankte sich artig für die „Schonung“ der Stadt.
Seit dem waren die Sachsen auch nicht mehr Gegner Preußens. Mehr noch: Sie bauten mit ihnen sogar gemeinsame Streitkräfte im Norddeutschen Bunde auf, die schon ein paar Jahre später schlagkräftig gen Frankreich marschieren sollten, um dort die Voraussetzung für ein einiges Deutsches Vaterland auszufechten.
Und nun, seit dem 1. April 1867, waren Stuben und Kammern wieder mit Soldaten belegt, diesmal mit sächsischen, die hier dauerhaft Garnison erhielten. Weiterlesen →