Ganz am Rande der Oberlausitz, südlich von Neugersdorf und direkt an der Grenze zu Böhmen / Tschechien gelegen, führt die fast 4.000 Menschen zählende Stadt Seifhennersdorf zwar ein ruhiges, doch keineswegs verschlafenes Dasein. Verwaltungsmäßig gehört der Ort zum Landkreis Görlitz im Bundesland Sachsen. Er ist entstanden aus den entlang des Leutersdorfer Wassers liegenden Dorfstellen Seifen und Scheibe sowie den am und im Mandautal befindlichen Siedlungen Läuterau und Halbendorf. Mitten im zusammengewachsenen Europa erstreckt sich die Stadt über knapp 20 Quadratkilometer in östliche Richtung bis zur Grenze nach Rumburk. Unmittelbar im Süden geht Seifhennersdorf in den tschechischen Ort Varnsdorf über. Mit einem breiten Angebot an Unterkünften sowie vielen nahe gelegenen, attraktiven Ausflugszielen empfiehlt sie sich bestens für Erholungsuchende und Aktivurlauber. Nicht zuletzt ist es auch die wunderschöne Oberlausitzer Berglandschaft, die Seifhennersdorf liebenswert macht. Mit ihren sanften Erhebungen, idyllisch gelegenen Tälern sowie malerischen Umgebindedörfern, zieht sie Touristen stets aufs Neue in ihren Bann.
Vom Weberdorf zur Industriestadt
Wie an vielen Stellen in der südlichen Oberlausitz Anfang des 12. Jahrhunderts geschehen, gründeten deutsche, meist mainfränkische, Siedler auch jene kleinen Siedlungen, die später die Stadt Seifhennersdorf ausmachten. Verschiedene Namen hatte der Ort – von Heinrichsdorf über Hennersdorf im Seiffen – bis er 1836 schließlich offiziell seinen heutigen Namen bekam. Ursprünglich gehörten die einzelnen Dörfer zur Herrschaft Tollenstein. Im Jahre 1584 jedoch verkauften die Tollensteiner das Niederdorf („Niederhennersdof sammt den Seiffen“) für 16.000 Taler und 500 ungarische Gulden an Zittau. Aus der böhmischen, konnte sozusagen eine oberlausitzer Erfolgsgeschichte werden. Nichtsdestotrotz wurde die Ortsgeschichte rund 100 Jahre danach wiederum durch Exulanten aus der alten Heimat beflügelt. Mitte des 17. Jahrhunderts errichteten böhmische Siedler in unmittelbarer Umgebung ihre Häuser. Stück für Stück entstand ein Weberdorf, dessen Antlitz bis in die Gegenwart durch ortstypische Umgebindehäuser geprägt wird. Aus der Hausweberei gingen Industriebetriebe hervor, zahlreiche Schuhfabriken, Metall verarbeitende sowie Bekleidungsbetriebe und sogar eine Klavierfabrik kamen hinzu. Bereits am Beginn des 20. Jahrhunderts war das nunmehr 8.000 Menschen zählende Seifhennersdorf zu einem beachtlichen Industriestandort mit Infrastruktur herangewachsen. Das Dor
f hatte eine große Kirche, 2 Grundschulen, eine Berufs- Handels- sowie eine Textilfachschule. 1925 erhielt es sogar ein Rathaus. Allerdings bekam Seifhennersdorf erst lange Zeit später, im Jahre 1974, das Stadtrecht verliehen. Nach der politischen Wende 1990 blieb vom einstigen Glanz zunächst wenig übrig. Viele Firmen mussten schließen und fanden keinen neuen Investor. Seitdem entwickelt sich die Stadt mehr und mehr zum Urlaubs- und Erholungsort. Aber nicht nur diese Tatsache, auch der stabile Bestand vorhandener sowie die Bemühungen auf Ansiedlung neuer Betriebe lassen Bürger und Bürgermeisterin positiv in die Zukunft blicken.
Namhafte Betriebe produzieren in Seifhennersdorf
Die Chancen auf eine gute wirtschaftliche Entwicklung stehen nicht schlecht, denn namhafte Betriebe haben die Stadt Seifhennersdorf bereits seit Längerem zu ihrem Standort auserkoren. An hervorragender Stelle darf in diesem Zusammenhang die 1853 gegründete und in Berlin ansässige Pianofortefabrik Aktiengesellschaft C. Bechstein stehen. Im gleichen Atemzug wäre aber auch die Spekon (Sächsische Spezialkonfektion GmbH), ein traditionelles Unternehmen der Textilbranche, zu nennen. Sie stellt Fallschirmsysteme für den zivilen sowie militärischen Bedarf her und hat ihren Sitz direkt in Seifhennersdorf. Diesen Unternehmen schließen sich viele mittlere sowie kleinere Gewerbe- und Handelsbetriebe an, wie das Spezial-Federnwerk und die Olotex. Sie bieten vielen Menschen Arbeit, sodass durchaus Hoffnung besteht, eine gut ausgebildete Jugend in ihrer Heimat halten zu können. Gerade in letzterer Beziehung braucht sich Seifhennersdorf nicht zu verstecken. Immerhin gibt es in der Stadt drei Kindertagseinrichtungen, eine Grund- und Oberschule sowie ein Gymnasium. Aber nicht nur Kinder und Jugendliche kommen bei der Wissensaneignung
auf ihre Kosten. Auch Einheimische und Besucher dürfen eine ganze Menge über das frühere und heutige Leben in unserer Oberlausitz lernen, zum Beispiel im Karasek-Museum. Sie finden es, zusammen mit der Touristinformation, unmittelbar hinter dem Rathaus. Eine Stippvisite wert ist ebenfalls die in der Läuterau befindliche Puppensammlung der Familie Büttrich. Besonders kleine und große Mädchenherzen dürften beim Anblick der ca. 2.000 Puppen, Teddys und diversen Puppenstuben höherschlagen. Jungs und Eisenbahnfreunden dagegen sei das einzigartige Eisenbahnmuseum auf der Arno-Förster-Straße wärmstens empfohlen. Neben historischen Modellzügen sowie Originalstücken der echten Bahn dürfen Sie draußen sogar eine Gartenbahn live bewundern.
Herzlich willkommen in Seifhennersdorf
Sämtliche Angebote zusammengenommen wird es sicher kaum möglich sein, Seifhennersdorf und dessen Umland in 24 Stunden zu erkunden. Mehrere Tage oder seinen Urlaub hier zu verbringen, lohnt auf alle Fälle. Unterkunft zu finden, sollte dabei das kleinste Problem sein. Zwei Hotels, viele Pensionen und Ferienwohnungen freuen sich das gesamte Jahr auf Ihren Besuch. Zudem bietet das Kindererholungszentrum Querxenland mit einer Kapazität von 540 Betten in unterschiedlichsten Preiskategorien ausreichend Übernachtungsmöglichkeiten. Ideal besonders für Familien mit Kindern sowie Reisegruppen. Diese finden im Querxenland ziemlich alles, was das Herz begehrt: einen Allzwecksportplatz, Fitnessraum, Sauna, Spaßkegelbahn, Computerkabinett und vieles mehr. Einem längeren Aufenthalt in Seifhennersdorf steht demzufolge nichts im Wege. Worauf also warten? Besuchen Sie bei nächster Gelegenheit einmal dieses wohltuende Städtchen an der deutsch-böhmischen Grenze! Die Bürger, die Gewerbetreibenden sowie die Stadtverwaltung freuen sich auf Sie!
Neu erschienen bei Media Light Löbau: Informationsbroschüfe Seifhennerdorf
Seifhennersdorf hat nicht nur ein Hotel. Sie haben die
Sächsische Bildungs-und Begegnungsstätte „Windmühle“ mit 3 Sterne Übernachtung auf der Neugersdorfer Stasse vergessen.
Weitere grosse Arbeitgeber sind das Spezial- Federnwerk und Olotex.
Viele Grüße
Ilona Hönicke
Selbstverständlich hat Seifhennersdorf, und das ist sehr erfreulich, für die Gegend überdurchschnittlich viele Arbeitgeber. Auch das Federnwerk und Olutex sind in der Broschüre mit erwähnt. Da dieser Artikel nur ein kurzer Ausschnitt sein sollte und keineswegs den Anspruch auf Vollständigkeit erhebt, habe ich hier viele Fakten weglassen müssen. Was die Hotels angeht, bin ich mir nicht sicher. Auch auf der Internetseite der Stadt Seifhennersdorf ist nur ein Hotel (wie im Artikel geschrieben) erwähnt, nämlich das Hotel und Gasthaus „Zur Linde“. Die „Windmühle“ hingegen wird als Gästehaus deklariert. Ich wolle, was die Begrifflichkeit angeht, hier nichts falsch machen.
Viele Grüße
Arnd Krenz
Liebe Herr Krenz,
vielen Dank für den schönen Artikel. Tatsächlich: die Windmühle Seifhennersdorf bietet im Jahr über 140 Veranstaltungen für alle Generationen an und ist als „Gästehaus“ beliebter Anlaufpunkt für Menschen aus ganz Europa. Wir verfügen über 26 Zimmer, Tagungsräume und ein Restaurant für Feierlichkeiten. Mit über 6000 Übernachtungen im Jahr sind wir der zweitgrößte Beherbergungsbetrieb in Seifhennersdorf und den angrenzenden Orten. Seit 2011 sind wir von der Dehoga mit 3 Hotelsternen ausgezeichnet, seit mehreren Jahren sind wir über die großen Buchungsportale online buchbar – von Privatpersonen und Gruppen. Ich würde mich freuen, wenn Sie uns auch entsprechend als Übernachtungsstätte – als Gästehaus, als Hotel oder als Sächsische Bildungs- und Begegnungsstätte erwähnen. Vielen herzlichen Dank
Markus Kranich
Geschäftsführer
Sächsische Bildungs- und Begegnungsstätte
Windmühle Seifhennersdorf e.V.