Kellerführungen und unterirdische Gänge in Löbau / Oberlausitz

Alle Jahre wieder bietet die Stadt Löbau in der Zeit ihres Weihnachtsmarktes (Video →) Kellerbegehungen an. Die Leute besuchen diese Veranstaltungen gern, denn seltsamerweise übt alles, was unter der Erde steckt, eine besondere Faszination aus. Auch in anderen Städten der Oberlausitz gibt es solcherart Führungen. Und egal wo, immer wieder stellen Teilnehmer dabei die gleiche Frage:
„Existieren hier unterirdische Gänge und wenn ja, wo führen diese hin?“
Sicher sind es auch alte Sagen von unter der Erde hausende Gnomen und diversen Fabelwesen, die die Fantasie befeuern. Desgleichen Geschichten, die berichten, wie Menschen Schutz vor Feinden suchten und über verborgene Wege ungesehen verschwanden. So soll zum Beispiel ein unterirdischer Gang vom Oybin nach Zittau, ein anderer von Kirschau bis hinter Großpostwitz und wiederum ein anderer von der Löbauer Johanniskirche zum Löbauer Berg führen (um nur einige Beispiele zu nennen).

 

Augenzeugenbericht aus Löbau

Was ist an solchen Gerüchten dran? Ein Augenzeugenbericht aus Löbau von vor über 100 Jahren kann Aufschluss geben.

Hier den Bericht lesen (in das blaue Feld klicken):

 

Prähistorische unterirdische Anlagen

Auch wenn bei uns bis dato noch kein größerer Gang geortet wurde, muss das noch lange nicht heißen, dass es keinen gibt. Hochinteressant in diesem Zusammenhang ist die Forschungsarbeit von Dr. Heinrich Kusch. Er befasst sich hauptsächlich mit unterirdischen Anlagen in Österreich und hat sogar Tunnel gefunden, deren Entstehung er bis ins Neolithikum vermutet. Seiner Meinung nach existieren derartige steinzeitliche Bauten überall in Europa. Möglicherweise gibt es sie ja auch in der Oberlausitz, da in unserer Gegend, wie Fundstücke beweisen, zu dieser Zeit bereits Menschen siedelten. Genaues weiß allerdings keiner, und so bleibt insgesamt die Vermutung auf Existenz unterirdischer Gänge reine Spekulation. Bis vielleicht doch einer eines Tages …

Sehen Sie hier einen Vortrag von Dr. Heinrich Kusch: